Schefflenzer Ultra 2015 - Ein heißer Lauf
Sommer, Sonne, Sonnenschein... so kriegt man den Stevie klein!
am 06.06.2015 wollte ich meinen ersten richtigen 50km-Lauf durchziehen und
meldete mich zum Schefflenzer Ultra an. Hier gab es einen HM, Marathon, 50k und
100k zur Auswahl.
Start war in Allfeld, einem Ortsteil von Billigheim in einer modernen Turnhalle.
Dort bestand auch die Möglichkeit zu übernachten samt Frühstücksangebot.
Nach etwas über 2 Stunden Autofahrt waren wir da. Alles ist super durchorganisiert,
für Kaffee und Kuchen war gesorgt - und das für einen Spottpreis - und die Startnummer-
ausgabe ging schnell. In der Halle stand eine Fotogalerie mit Bildern aus vergangenen
Veranstaltungen.
Das Startgeld belief sich auf moderate 30 Euro. Nachdem mich mein Sohn auf dem
Fahrrad begleitete waren 10 weitere Euro fällig - dafür bekam er eine Startnummer
und durfte sich an den Verpflegungsständen bedienen.
Um 09:00 Uhr ging es los - die Läufer wurden auf die Strecke geschickt.
Zumindest die Unterdistanzen. Die 100km-Läufer starteten schon um 06:00 Uhr.
Das überschaubare Feld setzte sich in Bewegung...
...und es begann eine Streckenführung, für die "welliges Gelände" schon
fast schmeichelhaft wäre.
Bergauf, bergab - selten eben - ging es dahin und forderte die Beine.
So kamen zum Schluss auch ber 800 Höhenmeter zusammen.
Ich wusste ja, dass es heiß werden soll, aber die Sonne war wirklich unerbittlich.
Zum Glück gab es ausreichend Verpflegungsstände, allesamt liebevoll organisiert
mit netten, sympathischen, motivierenden sowie motivierten Helfern.
So verbrachten Sohnemann und ich die eine oder andere Minute
zusätzlich bei den Verpflegungspunkten - was aber am Endergebnis nichts ausmachte.
Die Chronologie der Wetterstation Weinsheim zeigte, dass es während des Laufs
teilweise 34 Grad C hatte -
gefühlt in praller Sonne wesentlich mehr. Da ja in diesem Jahr fast keine Zeit war,
sich an die Hitze anzupassen
war die Temperatur und Sonneneinstrahlung zusätzlich zur Strecke die größte
Herausforderung.
Zur Stecke: Zunächst geht es schattig durch den Wald grob entlang der Schefflenz
Richtung Neudenau. Im Wald trennen sich dann zunächst die Halbmarathonläufer
von den Marathonis und 50km-Läufern. Ein knackiger Anstieg (und es soll nicht
der letzte sein) geht hinauf zu einer Hochfläche Richtung Bernbrunn. Kurz vor
Bernbrunn stoßen die Halbmarathonis wieder zu uns, damit sie sich am
Versorgungspunkt in Bernbrunn auch verpflegen können.
Anschließend läuft man in welligem Terrain durch die Lande, bevor man nach einem
angenehmen Bergablauf den nächsten Verpflegungspunkt erreicht. Eine anschließende
schattige Runde durch den Wald führt zurück zur "nächsten" Verpflegungsstation,
die direkt an der vorherigen ist.
Dort trennen sich nun endgültig die Halbmarathonis von den anderen und haben noch
3 km vor sich ins Ziel. Die anderen haben schon 19 km hinter sich gebracht.
Weiter geht es mit einigen (Überraschung) Steigungen Richtung Sulzbach.
Dort ist die Hauptstraße zu queren und an einem kleinen Weiher ist wieder
Verpflegungszeit.
Rauf und runter Richtung Billigheim, wo die nächste Verpflegungsstation
von einem Autohaus betreut wird.
Dann steil bergauf - nach ca. 28 km kommt es einem noch steiler vor -
geht es zum lang ersehnten Schatten in einen Wald und dann hinunter nach Katzental,
dessen Dorfbrunnen natürlich von einer Katze geziert wird.
In dieser Ortschaft wird die Verpflegungsstation vom Gnadenhof (für Pferde) betrieben.
Eine Spendenkasse steht übrigens in der Turnhalle!
Die nächsten 5 Kilometer wird Schatten zur Mangelware, so dass das anschließende
Waldstück sehr dankbar gelaufen wird. Dort stößt man auch auf einen Verpflegungspunkt,
an dem man mit geiler Heavy Metal-Musik begrüßt wird. Da hätte ich es schon länger
aushalten können.
Raus aus dem Wald und weiter - schattenlos - nach Waldmühlbach (Verpflegungsstand an
der Schule) und Billigheim (letzter Verpflegungsstand) von wo aus es noch knapp
3 Kilometer bis ins Ziel sind. Leider habe ich da nicht mehr ans fotografieren gedacht.
Entlang der Schefflenz geht es durch schattigen Wald bis nach Allfeld ins Ziel.
Ja, das Ziel... dort angekommen wird man mit Applaus begrüßt, was ja viel mehr auffällt,
da das Feld sehr auseinandergezogen ist und man praktisch alleine einläuft.
Dort bekommt man auch ein Band, auf dem Name und zurückgelegte Strecke aufgedruckt
sind. Das ist mal etwas total Außergewöhnliches und ich finde die Idee schön und witzig.
Außerdem wird von jedem Finisher ein Foto gemacht.
OK, genug erzählt... außer - wie ist es mir gegangen? Meine Zielzeit habe ich bei weitem
nicht geschafft. Die Sonne war zu unerbittlich bzw. ich war nicht hart genug.
Ich habe geschwitzt, geflucht, bin manchmal gehumpelt. Die Sonne hat spürbar meine
Energie ausgesaugt. Ich wusste nicht, dass man sich so nach Schatten sehnen kann.
Trotzdem möchte ich keinen Meter des Schwitzens und mancher Schmerzen vermissen.
Es war ein wunderbarer Lauf und das schönste war, dass ich von meinem Sohn begleitet
wurde. Davor habe ich höchsten Respekt bei dieser Hitze über 6 Stunden neben bzw. vor
mir herzuradeln und selbst zu kämpfen, wenn doch die höchste Anstrengung vieler
Jugendlicher in seinem Alter eher das heben des Playstationcontrollers bzw.
der Fernbedienung ist.
Zur Veranstaltung selbst: Man merkt, dass sie von Läufern für Läufer veranstaltet wird.
Insgesamt ist sie super organisiert, die Helfer sind hochmotiviert, ausgesprochen nett und
hilfsbereit, die Strecke ist landschaftlich sehr abwechslungsreich, es war einfach nur schön.
Mich wundert, dass der Lauf nicht mehr Beachtung findet.
Hoffentlich habe ich die Reihenfolge richtig auf die Reihe bekommen.
Hitze ist nicht hirnfreundlich.
Stefan Winkler
http://www.streakrunner.de/showthread.php?s=748873c2de0f343a145ec692c1e79aa5&p=274637#post274637