Schefflenzer Ultra oder der Ausstieg
Wieder steht ein Lauf an der Schefflenzer Ultra mit 100km in Allfeld in der Nähe von
Heilbronn. Da der Start bereits um 6 Uhr morgens erfolgt fuhr ich bereits am Freitag
zum Veranstaltungsort. Die Startunterlagen abgeholt und dann gemütliches
beisammensitzen mit den bereits anwesenden Läufern. Der vorgesehene Übernachtung
in der Sporthalle in der sich die Wärme nur so staute wollte ich dann doch nicht
annehmen, da wollte ich dann doch lieber in meinem Auto übernachten wo ich die
Fenster öffnen konnte. Morgens um 4Uhr war die Nacht vorbei aufstehen, Duschen in
der Sporthalle, frühstücken ein wenig plaudern und im nu war die Zeit für den Start da.
Inzwischen wurde es draußen immer dunkler und finsterer das Gewitter braute sich
schnell zusammen und pünktlich mit dem Start kamen auch die ersten Regentropfen
herunter. Es waren nicht viel Starter für diesen Lauf für die 50km und 100km Strecke.
Die 100km Läufer müssen die Strecke in zwei Runden absolvieren. Der einsetzende
Regen tat der Stimmung keinen Einbruch er war sogar zu wenig Regen dadurch wurde
die Luft noch feuchter und dunstiger. Ich benutzte wieder meine Pulsuhr und wollte den
Puls von 160 nicht überschreiten meist lief ich zwischen 150-160. Das Gewitter war
schnell vorbei und dann kam die Wärme und der Planet stach von oben immer stärker
von oben. Die Strecke war 50 zu 50% im Verhältnis vom Wald zu freier Strecke
zwischen den Getreidefeldern staute sich die Wärme ganz besonders. Es war ein
schöner Lauf, hügelig, immer schön rauf und runter bis ca. km 35 liefen wir in einer 4
Gruppe dann lies ich mich zurückfallen da der Puls immer wieder über 160 hinauskam.
Es kamen andere Läufer von hinten die dann auch immer zu einem neuen
Gesprächsstoff führte. Bei Kilometer 40 holte mich wieder mein Krampf diesmal
bergab ein und wollte mich kaum verlassen. Habe ihn klein bekommen und konnte ihn
für die restliche Zeit kontrollieren. Kurz vor Ende der ersten Runde lief ich auf einen
100km-Läufer auf der den Lauf beenden will nach der ersten Runde auch einzureden
von mir änderte nichts an seinem Plan. Meine Meinung zu diesem Zeitpunkt ca. 12Uhr
war das ziehen wir durch das bekommen wir noch hin.
Nach beenden der ersten Runde ließ ich meinen Rucksack im Auto nahm mir nur eine
0,75 Flasche in der Hand mit und wechselte das T-Shirt gegen ein Hemd das ich ins
Wasser tauchte aus. Auf geht’s in die zweite Runde, am Anfang ging es durch den Wald
und dann hinaus ins freie Feld und jetzt sticht der Planet vollends von oben. Der Puls
lag jetzt bei 130 und ich brachte in nicht mehr höher und wenn dann schnellte dieser
gleich mal über 170. Leichte Erhöhungen die man morgens mit Leichtigkeit hoch lief
fühlten sich wie 25% Steigungen an. Keine Läufer mehr sichtbar, nicht nach vorne,
nicht nach hinten, nichts, ganz alleine mit dem Planet von oben der sticht. Soll ich so
machen wie Günter einst in Biel der sich zwischendurch sich 2 Stunden hinlegte zum
Schlafen, der Gedanke beschäftigte mich eine Zeitlang. Der erste VP-Punkt in der
zweiten Runde ich war fertig setzte mich hin, auf meine Frage kommen noch welche
nach die Antwort acht 100kmLäufer haben schon aufgegeben sie wissen aber nicht ob
noch welche nachkommen. Auf geht’s weiter, auch auf der Ebene habe ich kaum noch
Kraft und die Lust zu laufen, nur bergab geht es noch mit Laufschritt.Es ist kein Laufen
mehr, es ist ein dahin schleppen in der prallen Sonne, habe keine Lust mehr wenn ich so
weiter mache komme ich auf 16 Stunden klar komme ich dann in die Wertung, bringt es
aber dann wenn ich irgendwo flach liege? Zweiter VP-Punkt bei ca. KM 62 und auf die
Frage wer noch nach kommt heißt es –keiner mehr- und darauf antwortete ich gebt es
durch ich breche ab und beende diesen Lauf und ihr macht dicht und ich fahre mich
euch zurück ins Ziel. Das wurde sofort umgesetzt die Absage und kurz darauf bog die
Schiffhoteliering mit der ich schon einige Kilometer lief um die Ecke aus der
Schleifenrunde und da war mein Gedanke, soweit ca. 7km war sie auch nicht voraus
hätte ich eventuell doch noch nicht aufgeben sollen. Meinen Entschluss hielt ich bei und
ging dann 3,5km Abkürzungsstrecke zum Ziel zurück ob es richtig war diese Aufgabe
weiß ich nicht aber zu diesem Augenblick war ich fertig mit der Welt und hatte keine
Kraft mehr zum Laufen. Um ca. 14Uhr war damit der Lauf Vergangenheit.
Gruß Wasseronkel
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